Smartphones: Warum dein Handy ein Umweltproblem ist
Smartphones sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken, doch ihr tatsächlicher Preis ist hoch – für Mensch und Umwelt. Warum das so ist und wie du mit deinem Smartphone nachhaltiger umgehen kannst, liest du hier.
Wir beim Klima Campus haben eine Haltung: We educate and we don’t judge! Wie bei allen Klimathemen, die wir behandeln, soll es bei diesem Beitrag nicht um eine individuelle Schuldzuweisung gehen, sondern um Aufklärung und darum, Wege aufzuzeigen, wie wir nachhaltig handeln können. Also, let’s go!
Der Preis von Smartphones – Wer zahlt ihn wirklich?
Nichts und niemand begleitet unseren Alltag so sehr wie unsere Smartphones. Immer zur Hand oder in der Tasche erleichtert es uns vieles (hallo WhatsApp, Telegram, Maps & Co) und erschwert uns anderes (na, wann warst du das letzte Mal gelangweilt?).
Unsere Smartphones sind echte technische Wunderwerke – aber leider auch eine Umweltkatastrophe. We hate to break it to you!
Denn auch wenn wir für das aktuelle iPhone 16 oder Samsung Galaxy Flip 1.199€ hinblättern müssen, so wird der wahre Preis an ganz anderer Stelle gezahlt – von Mensch und Umwelt.
Rohstoffabbau in Afrika
Denn für die Herstellung unserer Smartphones werden seltene Rohstoffe wie Kobalt, Lithium und Gold aus der Erde geholt. Um an diese Mineralien zu kommen, arbeiten Menschen in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo oft unter katastrophalen und gesundheitsschädigenden Bedingungen – nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder. Auch werden dafür Wälder abgeholzt und dabei Böden vergiftet und das Grundwasser verschmutzt.
Herstellung in Asien
Von den Minen geht es dann weiter zu den Fabriken – häufig in Asien. Hier arbeiten Menschen oft zu extrem niedrigen Löhnen, ohne ausreichenden Arbeitsschutz und unter enormem Zeitdruck, um die Einzelteile des Handys zusammenzubauen.
Verfestigung von kolonialen Strukturen
Die Smartphone-Industrie ist damit auch ein Ausdruck alter, kolonialer Strukturen. Denn die Rohstoffe werden dem Globalen Süden genommen und zum Gewinn in den Globalen Norden gebracht, wo Megakonzerne mit ihnen Milliardenumsätze machen und die Rohstofflieferanten oft in Armut zurücklassen.
Energieverbrauch und CO₂-Emissionen
Von der Mine über die Fabrik zu uns: Die Herstellung und der Transport verbraucht enorm viel Energie. Unsere Smartphones sind durch tausende Hände gegangen und um die halbe Welt gereist, bevor sie bei uns ankommen. Schätzungen zufolge verursacht die Produktion eines einzelnen Handys rund 55 bis 95 Kilogramm CO₂-Emissionen.
Was können wir tun?
Unsere Smartphones kosten die Welt also mehr als wir auf den ersten Blick sehen. Doch mit dem Kauf von nachhaltigen Smartphones und anderen, bewussten Entscheidungen können wir den Impact verringern. Daher hier ein paar Tipps:
Nachhaltigkeit beginnt bei uns
Auch wenn die Herausforderungen wie so oft bei diesem Thema komplex und als Individuum nicht so leicht zu verändern sind, können wir dazu beitragen, die Smartphone-Industrie nachhaltiger zu gestalten – mit kleinen, bewussten Entscheidungen.
Ob du dein Gerät länger nutzt, auf gebrauchte Modelle setzt oder ein nachhaltiges Smartphone in Betracht ziehst: Jede Entscheidung in Richtung Nachhaltigkeit ist ein Schritt in die richtige Richtung. Gemeinsam können wir so den Wandel vorantreiben und dazu beitragen, Mensch und Umwelt zu entlasten.
Alles nur für die Tonne?
Ist Recycling die Lösung für unseren Plastikmüll? Nicht ganz. Warum es trotzdem richtig ist, Müll richtig zu trennen und was du sonst noch tun kannst, liest du hier.