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Klima schützen & Demokratie gestalten: So kannst du aktiv werden

Die Umwelt und unsere Demokratie haben eins gemeinsam: Sie müssen geschützt werden. Wie du aktiv dabei helfen kannst, liest du hier.

Unsere Demokratie ermöglicht es uns, frei zu leben, zu reden und zu streiten. Sie wird durch uns, die Gesellschaft, gestaltet und wir Bürger*innen sind mit dafür verantwortlich, dass unser demokratisches Zusammenleben fortbesteht und sich stetig weiterentwickelt. Denn Demokratie ist gelebte Partizipation und im Grunde nie final, sondern unterliegt ständiger Veränderung. Es liegt an uns, sie immer wieder aufs Neue zu gestalten.

Davon profitiert im besten Fall auch die Umwelt. Denn für die meisten Länder gilt: Je demokratischer ein Land, desto besser der Umweltschutz. Im Durchschnitt erzielen beispielsweise demokratische Länder in Europa jetzt schon bessere Ergebnisse bei der Begrenzung des CO2-Ausstoßes als die meisten Diktaturen der Welt. Demokratische Länder arbeiten auch besser miteinander zusammen und haben so mit internationaler Klimapolitik schon einiges erreicht. Mehr dazu findest du auch hier in unserer Lernreise.

Demokratie ist also eine gute Basis für Klimaschutz – aber noch keine Garantie. Denn wir wissen: Da geht noch mehr! Das kannst du tun, um von deinen demokratischen Rechten Gebrauch zu machen und dich für die Umwelt einzusetzen:

1. Fang klein an

Klimawandel – das kann ganz schön überwältigen. Es ist total normal, sich angesichts der Komplexität ohnmächtig, traurig oder ratlos zu fühlen. Unser Tipp: Erlaube dir, klein anzufangen. Informiere dich bei glaubwürdigen Quellen über alles, was dich bewegt und sprich mit deinen Freund*innen und deiner Familie über deine Gedanken, Sorgen oder was du gelernt hast.

Überlege, wie du im Alltag mit kleinen Maßnahmen etwas Gutes für die Umwelt tun kannst. Denn auch das ist ein Privileg der Demokratie: Wir können frei entscheiden und damit Teil der Veränderung sein, die wir uns wünschen. Das kann ein Wechsel des Stromanbieters sein oder die Entscheidung, möglichst auf Fast Fashion zu verzichten. Weitere Tipps für mehr Klimaschutz im Alltag findest du hier.

Das ist übrigens nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Psyche. Klimaglück nennen Expert*innen das Gefühl, etwas Gutes für die Umwelt getan zu haben. Wo und wie kannst du dieses Gefühl in deinem Alltag erreichen?

2. Vernetze dich mit anderen

Egal ob zu zweit, im Verein, in einer Initiative oder gleich mit einer ganzen Gemeinde: Sich mit Gleichgesinnten und anderen engagierten Menschen zu vernetzen, bringt etwas. Zum Einen dir persönlich, da du dort Gemeinschaft und Austausch finden kannst. (Zusammen macht es einfach mehr Spaß!) Und zum anderen nach Außen: Je größer die Gruppe, desto mehr kann sie bewirken.

Neben den großen Organisationen wie Fridays for Future, Greenpeace oder dem NABU, gibt es zahlreiche lokale Umweltschutzorganisationen oder Initiativen, die sich über helfende Hände freuen. Die meisten findest du über die Sozialen Medien oder eine Google/Ecosia-Suche. Falls du nicht weißt, wo du anfangen sollst, könnte diese Frage helfen:

Was liegt mir besonders am Herzen?

Liebst du das Meer? Dann ist eine Meeresschutzorganisation vielleicht etwas für dich. Du sorgst dich um den Wald in der Region? Auch dafür gibt es Vereine, bei denen du aktiv werden kannst. Übrigens: Auch von zu Hause oder rein digital kannst du deinen Beitrag leisten. Wenn dir der Beitritt zu einer Organisation zu groß oder aufwändig ist, versuche es doch mal mit einer einmaligen Aktion. Auf unserer ACT NOW-Karte findest du deutschlandweite Events, wie Clean-Up-Days.

Wir sind davon überzeugt, dass jeder Schritt zählt! Wir glauben aber auch, dass Klimaschutz auf politischer Ebene zur Priorität werden muss. Große Veränderungen brauchen politische Maßnahmen, wie Klimaschutzgesetze, internationale Abkommen und der Ausbau erneuerbarer Energien. Daran müssen wir die Politik immer wieder erinnern – und das schaffen wir nur gemeinsam.

3. Nutze deine Stimme

Da wir in einer Demokratie leben, haben wir ein mächtiges Werkzeug, das wir vielleicht manchmal vergessen: unsere Stimme. Durch sie haben wir die Macht, unsere Interessen auf die politische Agenda zu setzen und Druck auf Entscheidungsträger auszuüben. Und das auch außerhalb von Wahlen.

Nutze deine Stimme, indem du auf Demonstrationen oder zu öffentlichen Diskussionen gehst. Auch Online-Petitionen sind eine einfache und gute Möglichkeit, auf Themen aufmerksam zu machen. Du willst selbst eine erstellen? Hier entlang.

In den letzten Jahren haben zudem immer mehr Menschen von dem Privileg ihrer Stimme Gebrauch gemacht – und geklagt. Im April 2023 gewannen rund 2.000 Schweizer Seniorinnen erstmals mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Mit dem Urteil ist entschieden: Klimaschutz ist ein Menschenrecht und kann vor Gericht eingeklagt werden. Ein historischer Moment und eine Erinnerung daran, dass unser Handeln Wirkung hat.

Schon 2015 sorgte eine Klage für Aufsehen: Damals legte der peruanische Landwirt Saúl Luciano Lliuya vor dem Landgerichte Essen Klage gegen RWE ein, um seine Heimat zu schützen. Im Video erzählt dir Lukas mehr über den Fall:

Die Anzahl der Klimaklagen gegen Regierungen und Unternehmen steigt zunehmend. Lass dich davon inspirieren und informiere dich, ob sogar eine Beteiligung an einer Klage für dich etwas ist. Klimaklagen lohnen sich auch ohne Sieg vor Gericht, denn sie sorgen dafür, dass Umweltthemen auf die Agenda kommen und mehr über sie berichtet wird. Das nötige Wissen und gute Argumente bekommst du auch in unseren Lernreisen.

Lasst uns gemeinsam ins Handeln kommen!

Also, der Weg ist klar: Wissen ansammeln und Bewusstsein schaffen, individuell und kollektiv handeln – und gemeinsam Klima und Demokratie schützen. Denn es geht um unsere Lebensgrundlage, unsere Freiheit und unsere Zukunft. Es liegt an uns, uns dafür stark zu machen.

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In unserer Lernreise bekommst Du eine Übersicht über die Geschichte der Klimaforschung und die Entwicklung der Klimapolitik auf internationaler und nationaler Ebene.

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