Klimawandel ist nicht fair!

Schonmal darüber nachgedacht, welche Auswirkungen der Klimawandel eigentlich an anderen Orten auf der Welt hat? Es ist nämlich nicht so simpel wie zu sagen „ja, wird halt überall wärmer“. Die Problematik ist komplex und: auch sehr ungerecht.

Der Klimawandel trifft uns alle, ABER…

… vor allem die Ärmsten von uns. Er trifft diejenigen, die am wenigsten für diese Krise zu verantworten haben.

Hier in Deutschland merken die Landwirt*innen, dass ihre Ernten schlechter ausfallen. Im globalen Süden hingegen verlieren Millionen Menschen ihre Lebensgrundlage. Von anhaltender Dürre zu Tropenstürmen und Waldbränden: Bisher wurden wir, die Industrieländer, von den Auswirkungen der Klimakrise größtenteils verschont. Dabei haben wir sie zu verantworten: Sowohl in der Vergangenheit als auch jetzt.

Quelle: Our World in Data, COand Greenhouse Gas Emissions, Hannah Ritchie, Pablo Rosado und Max Roser

Die Länder, die tatsächlich den geringsten CO2-Ausstoß hatten, sind am stärksten betroffen. So hat fast der gesamte Kontinent Afrika ein hohes Dürre- und Flutrisiko. Das zeigt sich beispielsweise im Südsudan: 2021 erlebten sie die schlimmste Flut seit 20 Jahren. Regen verwüstete ganze Städte. Landstriche wurden unbewohnbar. 90% der Bevölkerung im Bundesstaat Unity sind vertrieben.

Das ist erst der Anfang.

Es ist wahrscheinlich, dass die Temperaturen in Afrika höher ansteigen werden als der globale Durchschnitt, so schreibt das IPCC. Dabei sind diese ohnehin schon besonders hoch.

Das bedeutet: Mehr Krisen. Mehr Dürren. Mehr Fluten. Mehr Hunger. Mehr Armut. Mehr Flucht. Mehr Tote.

Durch die Klimakrise müssen Menschen fliehen. Die Länder werden immer ärmer und haben so noch weniger Ressourcen, um gegen den Klimawandel anzukämpfen. Das ist ein Teufelskreis.

Ist es uns egal?

Ob wir das Klima schützen oder die Klimakrise weiter anheizen, ist eine Frage globaler Gerechtigkeit. Doch seit Jahren weisen wir unsere historische Verantwortung für die Klimakrise von uns ab. Es wird sich beschwert, wenn Klimageld an andere Länder gezahlt wird. „Warum fördern wir Busse in Peru?“. So lesen sich Posts auf Social Media und Headlines von Politikern. Zuallererst stimmen diese Zahlen und Aussagen meistens nicht (siehe Tagesschau), aber selbst wenn: Unsere finanzielle Unterstützung ist ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Millionen Menschen stehen vor einer Hungerkrise oder sind auf der Flucht. Durch unsere Verantwortung für die Klimakrise lässt sich nicht abstreiten, dass wir Schuld dafür tragen. Selbst heute verursacht eine deutsche Person 250x mehr CO2-Emissionen als eine Person in der Demokratischen Republik Kongo.

Auf dieser Karte siehst du weitere Hotspots der Klimakrise:

Handeln! Jetzt!

„Es geht hier doch nicht einfach um Politik. Es geht um Länder, die sterben.“ (Lina Yassin, Aktivistin aus dem Sudan)

Deshalb brauchen wir Klimagerechtigkeit. Dieses Konzept besagt, dass die Lasten und Chancen des Klimawandels fair verteilt werden sollen.

Heißt: die Hauptverursacher des Klimawandels müssen nicht nur ihren Ausstoß von Treibhausgasen drastisch verringern, sondern auch Entwicklungsländer angemessen dabei unterstützen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, klimabedingte Schäden und Verluste zu bewältigen und den Wandel zu einer klimaneutralen, zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensweise zu vollziehen (BMZ).

Diese Karte macht Hoffnung: Sie zeigt kraftvollen Protest weltweit. „Gemeinsam bauen wir Druck auf, als Teil einer globalen, wachsenden Bewegung.“ (Rosa Luxemburg Stiftung)

Es ist so viel zu tun.

Die Politik muss jetzt handeln und Verantwortung übernehmen.

Rede mit Freunden und Familie darüber. Beschäftige dich weiterhin mit dem Konzept von Klimagerechtigkeit. Und: Informiere dich über den Klimawandel und werde aktiv. Dein Engagement ist unfassbar wertvoll! Denn jedes bisschen trägt dazu bei, unseren Planeten zu schützen und eine gerechtere, nachhaltigere Zukunft zu schaffen. Fang gleich heute damit an!

Für kleinere Anstöße im Alltag schaut auch gerne auf unserem Social Media vorbei. 

Mehr Dazu?

  • Recycling: Alles nur für die Tonne?
  • Freiwillige sammeln Plastikmüll am Strand ein. Foto: Pexels | Ron Lach