Collage mit Sonnentau, Gummistiefel und Schriftzug: Arbeiten im Moor?!

Interview: Wie wird man Moormanagerin?

Cordula arbeitet als Projektmanagerin für Moorschutz und biologischen Klimaschutz bei der Stiftung Naturschutz in Schleswig-Holstein. Im Interview berichtet sie von ihrer Arbeit, ihrer Faszination für Moore und dem Studienweg, der sie in den Klimaschutz geführt hat.

Was ist deine Rolle bei der Stiftung Naturschutz?

Ich bin im Moor-Team. Wir haben eine Abteilung, die kümmert sich hauptsächlich um Projekte für den  Naturschutz und dabei gibt es ein Team, das sich nur im Moorschutz kümmert. Das heißt, dass wir Gebiete wiedervernässen, und dabei mache ich Projektplanung von A bis Z.

(Foto: © Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein)

Was fasziniert dich am Moor?

Das Moor ist weder Wasser noch festes Land. Es ist eine Mischung aus beidem. Ich bin ein Naturmensch und fühle mich generell in der Natur wohl. Das Moor hat nochmal eine ganz bestimmte Stimmung. Ich kann es gar nicht so richtig in Worte fassen, merke ich gerade. Das ist mehr ein Gefühl.

Wusstest du nach der Schule, dass du im Klima- oder Naturschutz arbeiten möchtest?

Nein, tatsächlich nicht. Ich bin zwar sehr naturverbunden aufgewachsen, aber eigentlich wollte ich mal etwas in Richtung soziale Arbeit studieren. 

Ich bin über Gespräche mit meinen Eltern darauf gekommen. Ich dachte, warum nicht das Studium damit verbinden, dass ich gern draußen bin. Ich habe nach Umweltschutzstudiengängen geguckt und habe dann in Münster Landschaftsökologie studiert. Der Studiengang dort war sehr praxisorientiert. Wir waren jeden Sommer draußen und haben Pflanzen kartiert und viel über Landschaftsentstehung oder auch über verschiedenen Landschaftstypen gelernt.

Wie bist du dann ins Moor gekommen?

Das Moor ist erst mit meinem Master-Studiengang in den Fokus gerückt. Ich habe Regionalentwicklung und Naturschutz an der Hochschule in Eberswalde studiert, in der Nähe von Berlin. Dort habe ich mich auf Naturschutzmanagement spezialisiert.

Es gab zwei Module, die angeboten wurden. Einmal Gewässerschutz und einmal Moorschutz. Und ich habe gedacht: ja, Moorschutz, warum eigentlich nicht? Dann bin ich erst so richtig tief in das ganze Moor-Thema eingestiegen.

Was machst du eigentlich in deinem Arbeitsalltag?

In meinem Arbeitsalltag sitze ich manchmal viel am Computer. Aber die Arbeit ist vielseitig: Ich beantrage Gelder, ich bin in Kontakt mit verschiedenen Behörden, wie zum Beispiel der Naturschutzbehörde und Wasserbehörde. Was das Ganze dann wiederum so abwechslungsreich macht, ist, dass ich auch rausfahren darf. Ich bin mindestens einmal die Woche draußen unterwegs. Im Winterhalbjahr haben wir Baustellenzeit, da ist man dann noch mehr draußen.

Zwei Menschen nehmen eine Bodenprobe im Moor.
© Bodenprobe im Moor, Stiftung Naturschutz, Schleswig-Holstein
Eine Frau bestimmt eine Pflanze
© Pflanzen bestimmen im Moor, Stiftung Naturschutz, Schleswig-Holstein

Und hast du da schon Erfolge erlebt? Kommen dann Tiere und Pflanzen zurück?

Ja, auf jeden Fall. Man muss Geduld haben, aber man sieht die Erfolge auf den wiedervernässten Flächen. Zum Beispiel, dass die Torfmoose wiederkommen. Oder auch Tiere wie Moorfrösche und Libellen.

Was gefällt dir an deiner Arbeit am meisten?

Dass ich rausgehen kann. Dass ich wirklich mit Gummistiefeln durch den Matsch wate. Man stiefelt dann querfeldein und weiß: Hier weit und breit ist jetzt einfach niemand unterwegs.

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