Die Lösung für alle Probleme?

BNE: Was ist das denn? Und warum behaupten wir, dass es all unsere Probleme lösen könnte? Na ja – weil es das irgendwie schon tun soll. Aber wie soll das bitte funktionieren?

BNE – Für dich nur Buchstabensalat? Nicht mehr lange.

BNE ist eine Abkürzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung – klingt erstmal etwas dröge, ist aber ein total wichtiges Konzept! Es geht darum, Menschen zu bewegen, das eigene Handeln nachhaltig zu reflektieren. Also Wissen zu vermitteln, um eigenständige, zukunftsgerichtete Entscheidungen zu treffen und sich deren Konsequenzen bewusst zu sein.

Spulen wir mal zurück: Warum gibt es das überhaupt?

BNE ist Deutschlands treibende Kraft der “Agenda 2030”. Die wurde 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet. Sie ist ein Plan dafür, was wir für ein nachhaltige Entwicklung unserer Erde tun müssen. Als Ergebnis wurden 17 Ziele festgehalten, die tief in der Gesellschaft verankert werden und, wie der Name es schon verrät, bis 2030 erreicht werden sollen.

Also quasi „all unsere Probleme“ – oder eben die größten weltweiten Herausforderungen. Dazu gehören zum Beispiel eine Welt ohne Hunger und Armut, Geschlechtergerechtigkeit und auch einige Klimaziele, die wir euch näher vorstellen.

Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz

Dass der Klimawandel die größte globale Herausforderung in den nächsten Jahrzehnten ist, sollte längst nichts Neues mehr für dich sein. Dabei gibt es 4 zentrale Challenges:

Konkret heißt das:

  • Wir müssen den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius begrenzen
  • Finanzielle Möglichkeiten für Pariser Klimaziele schaffen
  • Jede*n Einzelne*n zu mehr Klimaschutz mobilisieren
  • Schwellen- und Entwicklungsländer bei Umsetzung ehrgeiziger Klimaziele unterstützen und nötige finanzielle Rahmenbedingungen schaffen

Weitere Maßnahmen könnt ihr hier und hier nachlesen.

Klimaschutz in Deutschland

Deutschland will bis 2045 ein klimaneutrales Industrieland sein. Dazu wurden diese Vorgaben gesetzlich verankert:

  • Treibhausgasneutralität: Bis 2045 ein Gleichgewicht zwischen Treibhausgasemissionen und deren Abbau schaffen
  • Energiewende bis 2030: 80% der Energie aus erneuerbaren Quellen

Wusstest du schon? Auch das Deutschlandticket ist eine Maßnahme davon!

Der Klimawandel macht nicht an Grenzen halt

Deshalb sind internationale Maßnahmen und Zusammenarbeit auch super wichtig. Am 12. Dezember endete die COP28 (UN-Klimakonferenz) in Dubai. Hier diskutieren und entscheiden Diplomat*innen, Staatssekretär*innen oder zuständige Minister*innen über Klimaziele. Vielleicht kennst du ja das Kyoto Protokoll oder das Pariser Klimaschutzabkommen?

Auch dieses Jahr wurden wichtige Entscheidungen getroffen. Aber Achtung: COP-Beschlüsse sind grundsätzlich nicht völkerrechtlich verbindlich, haben aber doch großen Einfluss auf das Verhalten der Staaten und weitergehende Verhandlungen.

  • Öl & Gas: Ziel Netto Null bis 2050
  • 57 Milliarden für Klimamaßnahmen
  • 1 Milliarde für klimaresistente Gesundheitssysteme
  • 118 Länder verpflichten sich, erneuerbare Energie bis 2030 zu verdreifachen und die Energieeffizienz zu verdoppeln
  • 400 Millionen für Klima-Opfer

Hier könnt ihr noch mehr dazu lesen!

Ziel 14: Leben unter Wasser

Unsere Erde wird nicht umsonst „blauer Planet“ genannt: 71% ist von Meeren bedeckt. Und von Weitem sieht das eigentlich ganz friedlich aus – aber wenn man mal etwas genauer hinschaut, sieht man überall Plastikteile. Trotzdem bleibt einem die Vorstellung, dass der große pazifische Müllteppich dreimal so groß ist wie Frankreich, vielleicht erstmal etwas realitätsfremd. Und trotzdem ist es wahr: Pro Minute gelangt ca. eine LKW-Ladung Plastik in unsere Ozeane. Umso wichtiger, dass wir etwas dagegen unternehmen!

Denn unsere Meere übernehmen 
wichtige Funktionen für unser Klima, zum Beispiel:

  • Einspeicherung
 von CO2
  • Meeresströmungen 
regulieren 
Temperaturen 
weltweit
  • Nahrungs- und 
Sauerstoffversorger
  • Lebensraum für 
Pflanzen und Tiere

Meer in Gefahr!

Jetzt, wo du weißt, wie wichtig unsere Ozeane eigentlich sind, verstehst du bestimmt, warum wir sie unbedingt schützen müssen. Doch der Weltklimarat schlägt Alarm:

  • Die Wassertemperaturen
 steigen, das Ökosystem
 ist in Gefahr
  • Das Meer kann durch 
weniger Algen weniger 
CO2 speichern
  • Als Kipppunkt könnten irreversible, massive 
Klimaveränderungen 
ausgelöst werden
  • Illegale Überfischung nimmt weltweit immer weiter zu
  • 
Meeresverschmutzung durch Müll und Mikroplastik.

  • Zunehmende Eutrophierung: Sie führt zu Sauerstoffmangel, der 
massives Fischsterben und Biodiversitätsverlust 
bewirkt
  • Es können sog. 
“tote Zonen” entstehen, in denen das 
Leben nahezu unmöglich wird!

Wir müssen etwas tun!

Um unsere Meere zu schützen, sieht Ziel 14 einige Maßnahmen vor:

  • Ökosysteme wiederherstellen 
und schützen
  • Vermüllung reduzieren
  • Fischerei regulieren
  • stattdessen 
kleine Inselstaaten 
und Fischereien unterstützen
  • in Forschung investieren

Hier könnt ihr mehr dazu lesen!

Gameplan!

Auch Deutschland muss seinen Beitrag leisten. Konkret heißt das:

  • Mit Fischbeständen nachhaltig wirtschaften (v.a. in Nord- und Ostsee)


    -> 2018 lag der Anteil nur bei etwas über der Hälfte: Da besteht weiterhin Bedarf!
  • Nährstoffbelastung verringern
  • Interaktion und Unterstützung anderer Länder

Ziel 15: Leben an Land

Alle vier Sekunden verlieren wir eine Waldfläche der Größe eines Fußballfeldes. Das sind
100 Millionen Hektar jedes Jahr! Auch, wenn der Fußballfeldvergleich schon zum Standard geworden ist, ist diese Größe trotzdem schwer vorstellbar.

Und trotzdem wissen wir alle: durch Bauprojekte wie Siedlungserschaffungen und
Autobahnen werden unsere Wälder zurückgedrängt. Nicht vorzustellen, wie das im Regenwald aussieht.

Dass das Problem erkannt wurde, sieht man unter anderen daran, dass sich immer mehr bemüht wird, Wälder und Erholungsfläche in Städte und Umgebung einzubauen. Und das ist total wichtig, denn durch die fortschreitende Industrie nehmen wir erhebliche Einflüsse auf die Ökosysteme um uns herum:

  • Artensterben der Tiere und Pflanzen
  • durch die Landwirtschaft verschwinden fast 90% des Waldes
  • Bodendegeneration nimmt zu und beeinträchtigt Ökosystem und Nahrungssicherheit
  • Katastrophenrisiko (Waldbrände, Trockenheit, 
Überflutungen) nimmt zu

Noch schlimmer:

Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird, sind auch 80% der anderen Ziele in Gefahr! Denn:

  • Die biologische Vielfalt der Wälder ist entscheidend für den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts und die Bindung von CO2
  • Lebensräume auf dem Land bieten Nahrung, Schutz und Lebensgrundlage für unzählige Tier- und Pflanzenarten.

Also: Handeln! Jetzt!

Um unseren Lebensraum zu schützen, sieht Ziel 15 einige Maßnahmen vor:

  • Wälder-, Wasser- und Bergsysteme wiederherstellen und schützen
  • Bekämpfung der Wüstenbildung und Landdegradation
  • Arten schützen und Biodiversität fördern
  • Verhinderung gebietsfremder Arten, dazu auch Wilderei 
und illegalen Handel 
kontrollieren
  • Ökosysteme bei 
Planung mit 
aufnehmen

Weitere Maßnahmen findet ihr hier.

Deutschlands Engagement?

Förderung von Naturschutzgebieten und nachhaltiger Landwirtschaft. Findet ihr das ausreichend?

Ein Plan ist nur so gut wie seine Umsetzung

Vielleicht seid ihr begeistert von den Zielen der Agenda 2030. Vielleicht fühlt ihr euch aber auch ernüchtert oder enttäuscht. Schlüsselpunkt ist: Ein Plan kann immer nur so gut wie seine Umsetzung sein. Wenn Länder sich nicht an die Ziele halten oder zu spät handeln, kann er auch nicht seine volle Wirksamkeit entfalten.

Jetzt seid ihr dran!

Informiert euch über den Klimawandel und seine Folgen. Nur so könnt ihr euch gezielt für unsere Umwelt einsetzen. Engagiere dich politisch. Kläre Freunde und Familie auf. Dein Handeln ist wichtig. Jedes bisschen trägt dazu bei, unseren Planeten zu schützen und eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen. Fang gleich heute damit an!

Weitere Infos, Handlungsanregungen und auch mal ein paar gute Neuigkeiten findet ihr hier auf unserer Website! Für kleinere Anstöße im Alltag schaut auch gerne auf unserem Social Media vorbei.

Mehr Dazu?

  • Klima Campus Blog: Wie die Fischerei unsere Meere bedroht
  • Recycling: Alles nur für die Tonne?